Freitag, 10. Juni 2011

Landkärtchen - Araschnia levana

Landkärtchen - Copyright Heike Dommnich
Das Landkärtchen ist ein oft zu beobachtender Schmetterling. Es verdankt seinen Namen der Unterseite seiner Flügel. Diese sind mit einem Netzt von feinen Linien durchzogen und erinnern an eine Landkarte.

Zwei Formen des Landkärtchen


Das Landkärtchen gehört zur Familie der Edelfalter. Seine Flügelspannweite liegt zwischen 28 bis 40 Millimeter. Die zwei jährlichen Generationen des Landkärtchen unterscheiden sich im Äußeren. Im Frühjahr, im April bis Juni, kommt die rote Frühlingsform vor. Im Sommer ab Juli fliegt die schwarze Sommerform, die auch etwas größer ist. Bei der Frühlingsform sind die Flügel rot mit schwarzen und weißen Flecken. Im Sommer ist die Grundfarbe schwarz. Auf den Flügeln sind dann weiße und rötliche Fleckenbinden zu sehen. Dieses Phänomen nennt man Saisondimorphismus. Das unterschiedliche Erscheinungsbild wird durch Licht und Temperatur gesteuert. Früher hielt man die beiden Formen für verschiedene Arten.

Lebensweise und Vermehrung des Landkärtchen

Das Landkärtchen liebt feuchte Au- und Laubwälder. Man kann den Falter oft an Wiesenblumen beobachten. Das Weibchen legt seine Eier an die Unterseite der Blätter

von Brennnesseln. Die dort schlüpfenden Raupen leben zunächst gesellig, später einzeln. Sie sind schwarz mit schwarzen Dornen und haben diese auch am Kopf, im Unterschied zu den Raupen des Tagpfauenauges. Daraus entwickelt sich eine braune Stützpuppe. Pro Jahr entwickeln sich zwei Generationen. In manchen Jahren ist eine dritte Generation möglich.  Der Falter überwintert als Puppe.

Verbreitung und Vorkommen des Landkärtchen

Verbreitet ist das Landkärtchen in Europa, Zentralasien und Japan. Sie fehlen aber in Norden Skandinaviens, auf den britischen Inseln und im Mittelmeerraum. Gegenwärtig kann man beobachten, dass sich das Verbreitungsgebiet in Richtung Norden ausweitet. Das Foto entstand in Süd-Schweden. Der Schmetterling steht in Deutschland nicht auf der Roten Liste. Sein Vorkommen schwankt jedoch von Jahr zu Jahr stark. 2007 war das Landkärtchen Schmetterling des Jahres.
Wer im Garten in einer schattigen Ecke ein paar Brennnesseln stehen lässt, fördert die Verbreitung des Falters. Der ausgewachsene Schmetterling benötigt im Frühjahr nektarreiche Blüten wie Weißdorn, Schlehe, Hahnenfuß und andere. Im Sommer nascht er gerne auf Doldenblüten wie zum Beispiel Wilder Möhre.

Quelle:
BLV Tier- und Naturführer für Unterwegs / Kerfe des Waldes von Aman – Neumann-Verlag /
NABU-Webseite

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