Freitag, 30. August 2013

Leberwurstbaum auf Madeira

Leberwurstbaum (Kigelia pinnata) - Früchte

Sie wird als Blumeninsel bezeichnet und ist tatsächlich ein Paradies für Pflanzenliebhaber, die Insel Madeira. Hier wachsen allerdings nicht nur Blumen und blühende Sträucher, sondern auch zahlreiche Bäume mit Früchten, die uns Nordeuropäer staunen lassen. Was sind das für Früchte? Zum Glück sind viele Gewächse in den Parks der Hauptstadt Funchal beschriftet, meistens mit dem wissenschaftlichen Namen.

Das Schild verrät also, es ist Kigelia pinnata - zu deutsch der Leberwurstbaum. Den Namen hat er den leberwurstähnlichen Früchten zu verdanken, die an langen Schnüren vom Baum hängen. Sie werden in ihrer afrikanischen Heimat gerne von Elefanten und Giraffen gefressen, auch Paviane knacken die harte Frucht. In Funchal dürfen sie gefahrlos wachsen und so steht wohl mancher Tourist vor den seltsamen Gebilden. Diese sind zwar essbar, sollen aber nicht schmecken und werden auch sonst kaum genutzt. In Afrika gibt es einige Anwendungen als Heilmittel. Ich habe leider nur die Früchte gesehen. Die Blüten sollen sehr ansehnlich sein, im einzelnen bis zu 13 Zentimeter groß. In ihrer Rispenform ähneln die Blütenstände denen von Kastanien. Nur dass sie größer sind und in der Zahl geringer. Die blühenden, trichterförmigen Gebilde verströmen einen Duft, den Fledermäuse mögen. Sie werden auch durch diese bestäubt. Für die Entwicklung seiner Früchte braucht der Leberwurstbaum mehrere Monate. Sie können bis zu 60 Zentimeter lang werden und dann fünf Kilogramm wiegen. Kein Wunder also, dass ein afrikanisches Sprichwort davor warnt, sich unter dem Leberwurstbaum nieder zu lassen. In der Gattung Kigelia sind 10 Arten bekannt. Die zugehörige Pflanzenfamilie ist die Familie der Bignoniaceae.

Zu den Bignoniaceaen gehören einige bekannte Zierbäume, die auch europäische Gartenanlagen schmücken. Leider sind diese nicht uneingeschränkt winterhart. So gehört die Paulownia (Paulownia tomentosa) zu den seltenen Bäumen, die mit hellblauen Blüten gerne gepflanzt werden.

Quellen:
  • Pflanzenreich - Höhere Pflanzen 2 - antiqaurisch
  • Wikipedia und folgender Link mit einem schönen Foto einer Blüte


In Funchal sind viele Gewächse sorgfältig beschriftet.

Montag, 5. August 2013

Wohnen im Freien - Gartenpavillons

Metallpavillon
Ein gutes Buch und ein stilles Plätzchen im Garten sorgen dafür, dass Urlaubsgefühle den ganzen Sommer über möglich sind. In einem Pavillon mit Dach ist das sogar bei Regen möglich. Wie das Gartenhäuschen aussehen soll, kann jeder selbst entscheiden. Denn die Gestaltungsmöglichkeiten sind so vielfältig, dass sich für jeden Geschmack etwas findet. Die Anbieter passen sich individuell den Kunden an. Holz oder Metall, offen oder geschlossen, rund oder eckig darf es sein.

In meinem neuen Gartenblog habe ich dazu einen Artikel geschrieben. Allein die Bilder sind sehenswert.

Zum Artikel: Holz- oder Metallpavillon

Direkt zum Anbieter verschiedener Varianten aus Metall: www.gartendesign.de

Donnerstag, 20. Juni 2013

Schweinebestand in Brandenburg - Zahlenspiele

Rund jeder dritte Brandenburger hält ein Schwein. Das klingt komisch? Es errechnet sich ganz einfach aus dem aktuellen Schweinebestand des Landes und dessen Einwohnerzahl. Der grüne Presseservice (agrar-presseportal.de) veröffentlichte Zahlen für den Mai 2013. Demnach leben 754.000 Schweine im Land Brandenburg. Geht man von gerundet 2.490.000 Einwohnern aus (Quelle Wikipedia), so kommen auf rund 3,3 Einwohner ein Schwein. Bei einem Schlachtgewicht von rund 110 Kilogramm (es können auch 125 sein) produzieren drei Brandenburger also grob gerechnet 360 Kilogramm Schweinefleisch, für jeden Tag ein Kilogramm. Jeder könnte also etwa 330 Gramm Fleisch täglich verzehren. Sicher sind das Zahlenspielereien mit gerundeten Werten. Sie machen aber deutlich, welche Fleischberge wir produzieren. Geht man nun davon aus, dass die Brandenburger die Stadt Berlin in ihrem Herzen mitversorgen, so sieht das Zahlenspiel etwas anders aus. Es kommen 3,54 Millionen Einwohner dazu, zusammen also 6.030.000 Menschen. Daraus errechnet sich, dass "nur noch" jeder achte Einwohner ein Schwein hält. Die 360 Kilogramm Fleisch werden also auf 8 Menschen aufgeteilt, was pro Bürger 45 Kilogramm bedeutet. Rechnen Sie die 45 Kilogramm nun auf das Jahr um, so ergibt dies, dass jeder etwa 120 Gramm Schweinefleisch täglich verzehren kann. Mag sein, dass dies für Liebhaber eines guten Schnitzels nicht mehr so viel klingt. Allerdings muss man zu diesem Fleischkonsum ja noch die Hühner, Puten, Enten, Gänse, Rinder, Schafe, Ziegen und Kaninchen rechnen. Das Fleisch der drei zuletzt genannten steht vermutlich selten auf dem Tisch, ein Rindersteak, die Hühnchenbrust und die Gans zum Festtag zählen dagegen zum Normalen. Gleich nach China und den USA ist Deutschland der drittgrößte Schweinefleischproduzent der Welt. Brandenburg leistet dazu seinen Beitrag.

Laut dem grünen Presseservice ist die Zahl der Schweine im Land jedoch gesunken. Im November 2012 wurden 20.000 Schweine mehr gehalten. Im Mai 2012 waren es sogar 31.000 Tiere mehr. Aus der Sicht einer gesunden Ernährungsweise, kann dieser Rückgang nur gut sein. Dazu, wie die Produzenten das selbst sehen, äußert sich der grüne Presseservice nicht. Sind es die Verbraucher, die tatsächlich weniger Fleisch essen? Wird die Produktion auf Grund der niedrigen Fleischpreise unattraktiver? Dies sollten hier nur Zahlen sein. Wie sie beurteilt werden, muss der Leser für sich selbst entscheiden.

Quelle: agrar-presseportal.de - 19.06.2013

Dienstag, 11. Juni 2013

Schreiadler vor der Kamera

Schreiadler
Eine Webcam am Schreiadlerhorst macht es möglich. Nach 34 Tagen Brutzeit ist ein kleines Küken geschlüpft, und die Fangemeinde kann das Aufwachsen des seltenen Vogels direkt mitverfolgen. Der Adlerhorst befindet sich im lettischen Naturreservat Teici. In Deutschland gehören Schreiadler zu den vom Aussterben bedrohten Tieren. Noch etwa 100 Adlerpaare leben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Deutsche Wildtierstiftung arbeitet mit den lettischen Kollegen im Rahmen des Schreiadler-Schutzprogrammes zusammen. Die Kamera verrät den Naturschützern nun, womit der Nachwuchs gefüttert wird und wie er sich entwickelt. In den nächsten Tagen wird mit dem Schlüpfen des zweiten Kükens gerechnet. Die Beobachtungen fließen dann in Schutzmaßnahmen ein, die Forst- und Landwirte in Deutschland entwickeln. Hier soll eine schreiadlerfreundliche Bewirtschaftung der Landschaft gefördert werden, um den seltenen Vögeln das Überleben zu sichern.

Weitere Informationen und Web-Kamera unter: http://www.schreiadler.org/

Steckbrief Schreiadler (Aquila pomarina):
  • Familie Habichtartige (Accipitridae)
  • kleinste Art der Gattung Echte Adler (Aquila)
  • Vorkommen im Westen Europas/ Asiens, westliche Grenze ist Ostdeutschland
  • weltweit nicht gefährdet, in Deutschland sehr selten, stark gefährdet
  • bevorzugt als Lebensraum naturnahe Mischwälder mit angrenzenden Freiflächen (Wiesen, Moore)
  • Nahrung: Mäuse, Frösche und andere kleine Wirbeltiere, Insekten, Spinnen und mehr
  • Zugvogel, überwintert im Süden Afrikas, Mitte April bis September erfolgt die Brut in unseren Regionen
  • 1 bis 2 Eier, das zuerst geschlüpfte Küken tötet in der Regel das jüngere
  • Nester auf Bäumen, oft am Waldrand
  • erreichen bis zu 67 Zentimeter Körperlänge und etwa 1,60 Meter Flügelspannweite








Freitag, 19. April 2013

Bio-Bauern steigen aus

Es ist Schade und dennoch nachzuvollziehen. Wenn ein Bio-Bauer mit seinen Produkten wirtschaftlich nicht überleben kann, produziert er wieder auf konventionelle Art. Wobei es hier offensichtlich sehr fließende Übergänge gibt. Ein Artikel auf dradio.de zeigt das Dilemma auf. Interviewt wird ein Bio-Bauer aus Brandenburg, der sich entscheiden musste. Schweineproduktion nach Bio-Standard: ja oder nein? Die Entscheidung fällte der Geldbeutel. In den letzten Jahren änderten sich die äußeren Bedingungen. Die Auflagen für Bio-Landwirte sind hoch, die Preise für die Produkte fallen, Zuschüsse ebenso. Laut dem Artikel wechseln in Deutschland jährlich rund 980 Höfe zur ökologischen Arbeitsweise, etwa 600 entscheiden sich später wieder dagegen. Auf dem kargen märkischen Sandboden haben es die Produzenten ohne zusätzliche Düngung nicht leicht. Wächst am Anfang noch halb so viel von dem, was mit künstlicher Düngung wachsen würde, so sinkt der Ertrag auf den schnell ausgelaugten Boden bald auf ein Drittel gegenüber dem konventionellen Anbau. Die Produkte müssten also dreimal so teuer sein, wie andere. Das lässt sich gegenüber dem Kunden nicht durchsetzen, mit der Folge, dass die Bio-Bauern aufgeben.

Wer das Interview lesen möchte findet den Artikel hier: Ausstieg aus dem Bio-Anbau (vom 15.04.2013) 

Donnerstag, 18. April 2013

Eine Zauneidechse im Garten


Zauneidechse / H. Dommnich
Gestern entdeckte ich bei mir im Garten eine Zauneidechse. Sie kroch unter einem Haufen alter Fichtenzweige hervor, die dort über Winter lagen. Nun schien die Sonne wohl doch zu verlockend. Es ist die Zeit der Paarung. Im April erfolgt die erste Häutung der Tiere. Danach paaren sich die Echsen. Zauneidechsen (Lacerta agilis) gehören zu den Echten Echsen (Lacertide). Es sind wechselwarme Tiere. Um sich agil bewegen zu können, ist ihnen die Sonne im Frühjahr willkommen,  so wie dem Menschen auch und (fast) allen Lebewesen. Es macht Spaß, endlich wieder im Garten aktiv zu sein und die ersten Schmetterlinge zu bestaunen. Zitronenfalter und Tagpfauenauge schaukeln durch die Frühlingsluft und lassen gute Laune aufkommen. Beide Schmetterlinge überleben den Winter als Imago, das heißt als Falter, und fliegen daher schon früh. In diesem Jahr mussten sie lange warten, bis der Winter sie aus ihren Klauen lies. Auch meine Bienen genießen nun die warmen Tage. Sie sind bereits fleißig dabei, den Pollen von der großen Weide einzusammeln. Mit ihren hellgelben Pollenhöschen landen sie am Einflugloch der Beuten und geben mir so das Gefühl, dass es ihnen gut geht. Weitere, nicht zu übersehende Frühlingsboten sind die Hummeln, welche die Blüten der Taubnesseln absuchen. Ich habe verschiedene Arten im Garten, kleine unscheinbare, die fast wie eine zu groß geratene Biene wirken, mittelgroße gelbe und auch die richtig dicken mit leuchtendem Orange.

Aber über die Zauneidechse habe ich mich am meisten gefreut. Sie blieb entgegen meinen Erwartungen sitzen und lies sich in Ruhe fotografieren. Es ist ein Weibchen, denn die männlichen Vertreter sind an den Seiten grün und können wohl sogar auch bläulich am Kopf sein. Die Färbung soll nicht immer gleich sein. Aber alle Vergleiche mit Abbildungen der Zauneidechse lassen keinen Zweifel aufkommen: es ist eine solche.

Die Tiere sind streng geschützt, denn ihr Lebensraum nimmt in unserer intensiv genutzten Landschaft und den aufgeräumten Dörfern immer mehr ab. Hinter meinem Garten befindet sich eine dreieckige Fläche verwilderte Wiese. Vielleicht sind es 150 Quadratmeter, also nicht viel. Dennoch bin ich froh, dass dieser Streifen existiert. Durch Sanddorn am Rand und liegengebliebenen Bauschutt ist das Areal für einen Rasenmäher nicht erreichbar. Sonst würden die Nachbarn daraus wohl zu gerne eine glatte Fläche machen. So wuchern dort Brennnesseln, Rainfarn, alle möglichen Gräser, Platterbsen und Klee und so manches, was ich nicht kenne. Dort wird die Zauneidechse genug Insekten für ihren Nachwuchs finden. Wenn ich jetzt durch dieses Gestrüpp wate, sehe ich die braunen Spinnen flink in alle Richtungen davonhuschen. Und die Brennnesseln werden den Raupen der beiden Schmetterlinge wieder eine gute Nahrung sein. An den Rand der Fläche habe ich im letzten Jahr eine Eberesche gepflanzt. Das Grün zeigt sich zaghaft. In diesem Jahr ist halt alles etwas später dran. Aber die Zauneidechse hat sich wieder gezeigt! In letzten Jahr vermisste ich sie.

Steckbrief Zauneidechse:

  • bis zu 25 Zentimeter lang, Körper kräftig
  • Färbung verschieden, je nach Geschlecht, Alter, Jahreszeit und Individuum
  • weit in Europa verbreitet, einschließlich Zentralasien
  • lebt an Wald- und Wegrändern, Feldrainen, unter Hecken, an Bahndämmen und benötigt zur Eiablage einen sandigen, leicht zu grabenden Boden, dazu einen Platz zum Sonnenbaden und krautige Vegetation
  • die Tiere sind reviertreu und bleiben dort, wo die Populationsdichte gering ist auch als Paar über mehrere Jahre zusammen
  • zwischen Ende Mai und Anfang August werden die Eier gelegt, etwa 4 bis 15 in Höhlen, die gegraben werden
  • wann die Jungtiere schlüpfen hängt von der Witterung ab, dann wiegen die Winzlinge etwa ein Halbes Gramm
  • Eidechsen begeben sich in den Winterschlaf, wenn sie genug Fettreserven angefressen haben, das bedeutet, dass sich manche Männchen schon Ende Juli oder Anfang August zurückziehen
  • da die Eiablage viel Kraft erfordert, brauchen die Weibchen länger, bis sie genug Fett angefressen haben, sie verziehen sich erst im September
  • Eidechsen, die Sie noch im Oktober sehen sind erst in diesem Jahr geschlüpft



Quellen: Reptilien brauchen Freunde und amphibienschutz.de

weitere Artikel zum Thema Frühlings-Tierwelt habe ich auf Suite101 veröffentlicht:



gut getarnt / H. Dommnich

typisches Rückenmuster / H. Dommnich

Gefährliche Dohlen oder schlaue Gesellen?

Kulturfolger Dohle / H. Dommnich
Beides trifft auf die kleinen Rabenvögel zu. Dohlen sind schlaue und sehr soziale Tiere. Als Kulturfolger leben sie gern in der Stadt. Dort finden sie immer seltener einen passenden Brutraum, denn als Höhlenbrüter bevorzugen sie Löcher in Fassaden und schmale Öffnungen,  die höhlenförmig sind. Diese sollten noch dazu in luftiger Höhe liegen. Da erweist sich so mancher Rauchfang als Alternative. Die Dohlen bauen hier ihre Nester mit lebensgefährlichen Folgen - für den Menschen, nicht für sie!

Wenn Sie mehr erfahren wollen, lesen Sie nach:

Dohlennester im Schornstein - Kohlenmonoxidvergiftung
Vogel des Jahres 2012 - der kleine Rabenvogel Dohle

Samstag, 13. April 2013

Diskussion: Veganer lehnen Honig ab


Die Zeitung stößt ja manchmal die eine oder andere Diskussion an. Mich provozierte sie vor kurzem dazu, einen Artikel über Veganer und Honig zu schreiben. Honig ist ein tierisches Produkt und daher wird er von Veganern abgelehnt. Dabei ist doch gerade diese Gruppe von Menschen besonders auf Bienen angewiesen. Ist es in Ordnung, die Bienen zu wollen und den Honig abzulehnen? Auf Pagewizz veröffentlichte ich dazu einen (zugegeben) etwas emotionalen Artikel. Er löste zu meiner Freude eine rege Diskussion aus, die Mehrheit zustimmend, aber eben auch anders.

Also will ich den Link zum Artikel hier mal posten. Über weitere Meinungen freue ich mich.

Veganer essen keinen Honig - traurig und zu kurz gedacht oder konsequent?

Sonntag, 31. März 2013

Das Seidenhuhn - Hühner mit flauschigem Gefieder

Seidenhuhn / H. Dommnich
Welche Hühnerrasse wollen Sie halten? Diese Frage ist angesichts von 180 verschiedenen Möglichkeiten nicht leicht zu beantworten. Die Seidenhühner faszinieren mit ihrem kuschelweichem Gefieder, das fast wie ein Fell erscheint, und sind etwas kleiner als normal. Sie können diese Hühnerrasse aber auch direkt als Zwerg-Seidenhühner kaufen.

Besonderheiten der Seidenhühner

Dem Gefieder fehlen die zusammenhängenden Fahnen, es ist flaumreich und auch die Schäfte sind weich. Das ergibt ein fellartiges, weiches Federkleid und führt zur Flugunfähigkeit der Tiere. Die Bilder zeigen die weiße Variante. Erlaubt sind aber auch schwarze, blaue, perlgraue, rote und gelbe Tiere. Das seidige Gefieder ist sicher das auffälligste Merkmal dieser Hühner. Noch weitere machen die Rasse jedoch zu einer Besonderheit. Da ist zum Beispiel ihre blau-schwarze Haut. Auch das Fleisch ist so gefärbt, was dem Geschmack jedoch nicht schadet. Das dritte ungewöhnliche Merkmal der Rasse ist deren fünfte Zehe. Sie sitzt weiter oben am Fuß, also ohne den Boden zu berühren.

Für Hobby-Hühnerhaltung gut geeignet

Für die private Haltung in kleinen Gruppen sind Seidenhühner gut geeignet. Sie gelten als gute Winterleger und als brutfreudig. Mit etwa 80 hellbraunen Eiern pro Jahr gehört die Rasse trotzdem nicht zu den starken Legehühnern. Ein Ei wiegt im Durchschnitt 40 Gramm. Bei den Zwerg-Seidenhühnern können Sie bis zu 120 Eier im ersten Jahr erwarten, dafür sind die kleinen Eier nur etwa 28 Gramm leicht. Die Rasse ist sehr robust und braucht nicht so viel Auslauf wie größere Hühner. Trotzdem sind sie für den Freilauf gut geeignet. Mit Regen kommen sie jedoch nicht zurecht. Ein trockener Stall ist unbedingt notwendig. Da Seidenhühner nicht fliegen, gehen sie nicht auf hoch gelegene Sitzstangen im Stall und auch die Legenester dürfen nicht zu hoch liegen. Für die Rasse selbst ist ein ausgeprägtes Sozialverhalten typisch. Die Tiere werden dem Menschen gegenüber zahm.

Wo kommt das Seidenhuhn her?

Die Urform aller Hühnerrassen stammt aus Indien. Es ist das Bankiva-Huhn. Etwa 1400 vor Christus gelangte es nach China. Die daraus hervorgebrachten Züchtungen verbreiteten sich in der ganzen Welt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Seidenhühner aus Ostasien stammen. Schon Marco Polo berichtete 1292 von seidenglänzenden Hühnern mit schwarzem Fell während seiner Chinareise. 1555 schrieb ein Schweizer Naturführer über weiße Wollhühner. Seidenhühner sind also schon sehr lange bekannt und als eine Besonderheit unter den Hühnerrassen geschätzt.

Hier finden Sie Infos zur Rasse:

Wie bei allen Haustierzüchtern sind auch die Liebhaber dieser Rasse in einem speziellen Verein organisiert. Es ist der Sonderverein der Züchter der Seidenhühner und Zwerghaubenhühner. Er wurde bereits 1924 gegründet (Link zurWebseite).

Zwei weitere Webseiten zum Thema sind www.Seidenhuhn.de und www.Seidenhuhn.ch. Um Hühner allgemein und um die verschiedenen Rassen geht es auf der Webseite www.huehner-Info.de. Hier fehlen natürlich auch die Seidenhühner nicht.

Die Fotos sind auf der Insel Rügen bei einem befreundeten Hühnerhalter entstanden, deren Eier wir mit Freude als solche von glücklichen Hühnern aßen.



schwarzes Gesicht ...

seidenweiches Gefieder ...

glückliche Seidenhühner

Donnerstag, 28. März 2013

Aussaat im Wohnzimmer

Aussaaten / Heike Dommnich
Vor dem Wohnzimmerfenster musste ich gestern einen zusätzlichen Tisch aufstellen. Die Fensterbank reicht einfach nicht für alles. In die Erde kamen verschiedene Blumensamen aber auch Rosenkohl und Salat. Die größeren Pflanzen sind Chili,  Paprika und meine auf Kürbis veredelten Gurken. Wie das geht können Sie im Suite-Artikel dazu nachlesen. Von den sieben Versuchen scheinen vier gut weiterzuwachsen. Man braucht für die kleinen Pflänzchen eine ruhige Hand.

Unter den Blumen sind Astern, Rittersporn, Sonnenblumen, Kapuzinerkresse, Tagetes, Zinnien, Strohblumen und mehr. Mal sehen, ob sie alle etwas werden. Auch Kräuter wie Ysop und Rosmarin sind dabei.

Gurken veredeln - so geht's : Durch das Veredeln von Gurken auf eine Kürbiswurzel werden diese kräftiger und bringen einen höheren Ertrag ..... - weiter lesen

Freitag, 15. März 2013

Mehr Bienen in Brandenburg

Biene auf Weide / Heike Dommnich
Hier mal eine erfreuliche Nachricht. Die Zahl der Imker und auch der Bienenvölker im Land Brandenburg steigt. Das berichtet das Agrarministerium des Landes. Waren es vor Zehn Jahren noch 2.400 Imker, so gab es im Jahr 2012 bereits 3.500. Viele Neuimker halten jedoch nur wenige Bienenvölker. Auf den Grundstücken stehen drei oder viel Völker, selten nur betreuen die Imker 20 und mehr Bienenvölker (abgesehen von den noch viel selteneren Berufsimkern). Trotzdem stieg die Zahl der Völker. Das Land Brandenburg fördert seine Jungimker mit einem finanziellen Zuschuss. Leider sind die Mittel für 2013 bereits ausgebucht. Das die Imkerei gegenwärtig wieder einen Aufschwung erlebt, berichten auch andere Landesverbände. In Bayern verfünffachte sich die Zahl der neunen Imker innerhalb der letzten fünf Jahre. Das Land fördert sowohl die Imkervereine bei der Unterstützung von neuen Mitgliedern und diese direkt ebenfalls mit Zuschüssen für die notwendige Imkereiausrüstung.

Gelesen bei: Proplanta.de

PS: Gestern sind meine Bienen geflogen, hab mich sehr gefreut :-))

Und hier was zum Thema: was tun für die Bienen im Frühjahr? 


Mittwoch, 13. März 2013

Gegen das Bienensterben - Gewinnspiel Ulmerverlag

Ok, ich mache hier einmal Werbung für ein Gewinnspiel. Das ist so gar nicht meine Art, aber hier geht es um Bienen. Zu gewinnen ist ein Imkerbuch und vor allem eine DVD des wirklich sehenswerten Doku-Films "More than Honey". Haben Sie ihn gesehen? Wenn nein, dann haben Sie etwas verpasst. Vielleicht gewinnen Sie ja die DVD.

Also hier ist der Link zum Thema: "Gegen das Bienensterben - Gewinnspiel"

Sonntag, 3. Februar 2013

Blog zum Thema Blumensprache

Hab heute ein schönes Blog zum Thema Blumensprache entdeckt. Möchte den Link nicht vergessen - also kommt er hier rein:

http://blumensprache.blogspot.de/

Es sind zu zahlreichen Blumen und Pflanzen schöne Gedichte enthalten und natürlich deren symbolische Bedeutung erklärt. Aber auch Botanisches ist zu finden und Hinweise zu Heilpflanzen und so weiter.

Freitag, 1. Februar 2013

Insektenforum - Danke, ein Jungfernkind ist es

Jungfernkind - Heike Dommnich
Heute bin ich seit langem einmal wieder auf das Insektenforum gestoßen. Habe das nebenstehende Foto eingestellt mit der Frage, was dies für ein Falter ist. Die Antwort kam sehr schnell und ich sage auf diesem Wege Danke an die dortigen Macher.

Es ist also ein Vertreter der Jungfernkinder, lateinisch Archiearinae. Das Foto entstand in unserer Wohnung im letzten Februar und laut Wiki sind die Falter tatsächlich schon sehr früh im Jahr unterwegs. Sie gehören zu den Spannern (Geometridea) und diese weiter zu den Nachtfaltern.

Der Begriff Nachtfalter umfasst nicht etwa eine Gruppe von Faltern, die miteinander verwand sind. Es sind einfach alle die, die nicht zu den Tagfaltern gehören. Ein Nachtfalter ist daher auch nicht unbedingt nachtaktiv. Jungfernkinder fliegen zum Beispiel tagsüber. Je nach Art mögen sie Birken oder Pappeln und auch Weiden. Hier fliegen sie die blühenden Weidenkätzchen an. Ihre Hauptflugzeit fällt in den März und April. Sie überwintern meistens als Puppe.

Das Foto zeigt laut Auskunft des Insektenforums.com entweder ein Großes oder Kleines Jungfernkind, also entweder Archiearis parthenias (an Birken lebend) oder Boudinotiana puelle. Laut Wiki gibt es dazwischen auch noch das Mittlere, Boudinotiana notha, an Pappeln lebend. Das kleine würde ich ausschließen. Da in der Nähe sowohl Birken als auch Pappeln stehen, wird es ein Geheimnis bleiben, welche Art es wirklich ist.

Auf jeden Fall werde ich zukünftig im Insektenforum öfter stöbern. Ich habe noch viele Fotos von Käfern, Faltern, Fliegen, Raupen und mehr, bei denen ich nicht genau weiß, was es für Tiere sind. So nach und nach, werde ich versuchen, das nun herauszufinden.

Sonntag, 20. Januar 2013

Nordbiene contra Carnica – zwei Imker drei Meinungen

Bienenwabe / Heike Dommnich
Ich schreibe hier nicht als gestandene Imkerin. Meine ersten Bienen kamen 2007 zu mir, Erfahrungen als Kind von Imkereltern oder anderen Verwandten habe ich nicht und so betrachte ich mich nicht als erfahren. Dennoch beschäftigt mich die Diskussion um die Nordbiene (Apis mellifera mellifera) oder auch Dunkle Biene, wie sie genannt wird,  und die Meinung von vielen „alten Hasen“, die immer wieder betonen, diese Dunkle Biene kann nie so gut sein, wie die Carnica oder auch die Buckfast-Biene. Es ist mir egal, ob hier die Rede von Rassen, Bastarden oder Verbastardierung ist, wenn sich die Bienen munter durcheinander vermehren. Nachdenklich macht mich jedoch, dass die Meinungen so hart aufeinander treffen und dass nicht nur im Internet sondern nun auch im Deutschen Bienenjournal, einer Zeitschrift, die wohl von der Mehrheit aller Imker gelesen wird.

Sehr schnell habe ich gelernt, dass zwei Imker erst einmal drei Meinungen haben. Als Neuling sucht man sich eine der drei heraus, nämlich die, welche in der jeweiligen Situation am passendsten zu sein scheint. Da ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass Bienenzüchter auch jeweils ihre Zuchtlinie favorisieren. Auch bei anderen Haustierhaltern gibt es zahlreiche Anhänger, die sich der Erhaltung von alten Nutztierrassen widmen. Bei Schafen, Rindern und Schweinen ist dies ganz normal und vor allem erfreulich. Es wird öffentlich positiv anerkannt (und das auch von den Kollegen), dass es Landwirte gibt, die sich nicht nur von der Ökonomie leiten lassen, Landwirte, die ihr Rolle auch darin sehen, Haustiere artgerecht zu halten. Und das bedeutet eben auch, alte Rassen zu pflegen, die typisch für eine Region sind. Oft sind diese Züchtungen nicht diejenigen, welche am meisten Milch, Fleisch oder Eier bringen, sondern die, die am besten mit den Gegebenheiten ihres Landstrichs harmonieren. Sie sind widerstandsfähig, robust und manchmal sicher auch eigenwillig. Warum wird das den Imkern nicht zugestanden?

Nun liegt es in der Natur der Bienen, dass diese fliegen. Meine Königinnen schlüpfen am Stand, ziehen aus zum Hochzeitsflug und paaren sich mit den Drohnen, die die Umgebung hergibt. In einem winzigen Ort mit vier Imkern sind das selbstverständlich Carnica-Völker, wird doch diese Rasse auch in meinem Verein als die wahre brauchbare Biene betrachtet. Eine zaghafte Frage während einer Versammlung nach der Meinung zur Dunklen Biene wurde kaum beachtet, so abwegig schien das Thema. Ich habe nie wieder danach gefragt. Es freut mich daher besonders, dass es Imker gibt, die sich nicht beirren lassen, und der Dunklen Biene wieder eine Chance geben. Irgendwo habe ich gelesen, dass die Südländer-Bienen, sprich die Carnica-Züchtungen, hier nördlich der Alpen nicht alle Wildpflanzen bestäuben, weil sie diese aus ihrer südlichen Heimat nicht kennen. Das macht mich besonders nachdenklich. Sprechen wir nicht von einer gewünschten Biodiversität? Bemängeln wir nicht gerade den Rückgang von Wildpflanzen? Wünschen wir uns nicht eine bunte Vielfalt von Kräutern und Blumen am Feldrand?

Wenn die Nordbiene die im Norden der Alpen heimische Biene ist (oder war), so sollte es nur gut sein, wenn sie hier endlich wieder fliegt und all die Pflanzen bestäubt, die für sie zur normalen Umwelt gehören. Die Züchter von Bienen (welchen auch immer), sollten sich nicht gegeneinander ausspielen, sondern miteinander Reden. Ohne Zweifel ist das für Bienenhalter noch wichtiger als bei Züchtern von anderen Haustieren. Diese können leichter beeinflussen, dass der Nachwuchs ihrer Tiere reinrassig bleibt. Bienen sind Haus- und Wildtiere zugleich. Man kann die Königin künstlich besamen. Die meisten kleinen Imker halten ihre Bienen jedoch ohne sich speziell mit der Zucht zu beschäftigen. Die Königinnen schlüpfen und werden von den Drohnen der Umgebung befruchtet. Im Sinne der Bienen und der Umwelt muss es möglich sein und bleiben, auf diese unkomplizierte Art, Imker zu sein.

Für mich als kleine Imkerin mit vier bis sechs (auch schon 10) Völkern, spielt es nicht so sehr die Rolle, ob ich 10, 15 oder 20 Kilogramm Honig pro Volk ernte. Für meine Familie und die interessierten Nachbarn und Freunde reicht es. Wichtiger wäre mir eine Biene, die mit der Milbe und unserem inzwischen seltsamen Wintern (von warm bis plötzlich brechend kalt) gut zurecht kommt. Nach dem, was ich inzwischen von der ehemals heimischen Nordbiene gehört und gelesen habe, scheint mir diese Eigenschaften zu haben, die meinen Wünschen durchaus entsprechen. Auch jetzt gehören für mich Schleier, Smoker und Handschuhe zur Ausrüstung. Viele Imker, egal welche Rasse sie halten, wissen, das es immer mal wieder stechlustige Völker gibt. Ich finde es nicht richtig, gerade Neuimkern immer nur etwas von friedlichen Bienen zu erzählen. Sicher sind diese Völker die besseren und zum Glück auch in der Mehrheit, aber ein Imkerleben ohne die anderen wird es wohl nicht geben.

Ich wünsche mir eine Biene, die robust ist und mit den heutigen Gegebenheiten klar kommt. Dazu gehört auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen Schadstoffe in der Umwelt. Dazu gehört, dass sie einen ungewöhnlich warmen Januar und einen folgenden sehr kalten Februar überlebt. Dazu gehört es auch, dass diese bei nasskaltem April genug Nahrung für den Nachwuchs findet. Wenn die Dunklen Immen noch bei kaltem Wetter und Regen fliegen, während die anderen sich bereits nicht mehr heraustrauen, so scheint mir das wichtiger, als der Honigertrag. Auch deren Verteidigungswillen gegen Wespen und Hornissen betrachte ich mit Wohlwollen, beobachte ich doch jedes Jahr Hornissen, die in der nahen Umgebung leben, von den aufdringlichen Wespen ganz zu schweigen.

Zum Schluss möchte ich hier noch ein Geständnis ablegen. Wenn ich vor fünf Jahren geahnt hätte, dass die Bienenhaltung so viel Wissen erfordert, so viel Arbeit macht und doch (aus meiner Sicht) recht kompliziert ist, hätte ich mich nicht auf dieses Hobby eingelassen. Sicher genieße ich es, eigenen Honig zu haben und sehe die Bienen mit Stolz fliegen. Allerdings ist der finanzielle Einsatz erheblich und auf die Frage, wie viele Völker kommen über den Winter, könnte ich auch verzichten. Inzwischen hätte ich jedoch ein schlechtes Gewissen, mit der Imkerei aufzuhören. Nicht weil ich meinen eigenen Honig brauche, sondern weil ich mir Sorgen um die Bienen mache. Wie lange haben wir noch, bis die Obstbauern in Werder oder anderswo sich Bienen einfliegen lassen, weil die unsrigen hier nicht mehr ausreichen? Wenn es dann noch Immen gibt, die eingeflogen werden können. Und ob diese dann friedlich und ertragreich sind, dürfte den Landwirten egal sein. Sie brauchen die Bestäubungsleistung und nicht den Honig. Sie wollen Kirschen ernten, egal ob in den Bäumen die Dunkle Biene oder eine Carnica-Züchtung fliegt.

Liebe Bienenzüchter, liebe Forscher in den Bienenländerinstituten, liebe Bienenhalter, liebe Verantwortlichen in den Vereinen und Verbänden, wenn 80 Prozent der Bienen von Kleinimkern gehalten werden, wie ich es bin, dann achtet darauf, dass die Interessen dieser kleinen eigentlich die sind, die ihr vertreten sollt. Die kleinen brauchen eine robuste Biene. Vielleicht wird es Zeit, sich auf die einheimischen Bienen zu besinnen und bei diesen die Sanftmut zu fördern, wie es bei den anderen Rassen seit Jahrzehnten getan wird. Die Biene des kleinen Mannes sollte robust sein und mit der  Varroa-Milbe und den von dieser übertragenen Krankheiten zurecht kommen. Der Honigertrag tritt in Zeiten des Bienensterbens in den Hintergrund, ebenso die Sanftmut. Sie ist gewünscht, für die Kirschenernte jedoch nicht notwendig.

Somit hoffe ich, dass die Verantwortlichen nicht gegeneinander wirken, sondern gemeinsam für alle Imker eine Lösung finden, im Sinne der Biene als Haus- und als heimisches Wildtier.

Bienen-TV  bemalt von Heike Dommnich

Biene im Buchweizen / H.Dommnich