Freitag, 30. August 2013

Leberwurstbaum auf Madeira

Leberwurstbaum (Kigelia pinnata) - Früchte

Sie wird als Blumeninsel bezeichnet und ist tatsächlich ein Paradies für Pflanzenliebhaber, die Insel Madeira. Hier wachsen allerdings nicht nur Blumen und blühende Sträucher, sondern auch zahlreiche Bäume mit Früchten, die uns Nordeuropäer staunen lassen. Was sind das für Früchte? Zum Glück sind viele Gewächse in den Parks der Hauptstadt Funchal beschriftet, meistens mit dem wissenschaftlichen Namen.

Das Schild verrät also, es ist Kigelia pinnata - zu deutsch der Leberwurstbaum. Den Namen hat er den leberwurstähnlichen Früchten zu verdanken, die an langen Schnüren vom Baum hängen. Sie werden in ihrer afrikanischen Heimat gerne von Elefanten und Giraffen gefressen, auch Paviane knacken die harte Frucht. In Funchal dürfen sie gefahrlos wachsen und so steht wohl mancher Tourist vor den seltsamen Gebilden. Diese sind zwar essbar, sollen aber nicht schmecken und werden auch sonst kaum genutzt. In Afrika gibt es einige Anwendungen als Heilmittel. Ich habe leider nur die Früchte gesehen. Die Blüten sollen sehr ansehnlich sein, im einzelnen bis zu 13 Zentimeter groß. In ihrer Rispenform ähneln die Blütenstände denen von Kastanien. Nur dass sie größer sind und in der Zahl geringer. Die blühenden, trichterförmigen Gebilde verströmen einen Duft, den Fledermäuse mögen. Sie werden auch durch diese bestäubt. Für die Entwicklung seiner Früchte braucht der Leberwurstbaum mehrere Monate. Sie können bis zu 60 Zentimeter lang werden und dann fünf Kilogramm wiegen. Kein Wunder also, dass ein afrikanisches Sprichwort davor warnt, sich unter dem Leberwurstbaum nieder zu lassen. In der Gattung Kigelia sind 10 Arten bekannt. Die zugehörige Pflanzenfamilie ist die Familie der Bignoniaceae.

Zu den Bignoniaceaen gehören einige bekannte Zierbäume, die auch europäische Gartenanlagen schmücken. Leider sind diese nicht uneingeschränkt winterhart. So gehört die Paulownia (Paulownia tomentosa) zu den seltenen Bäumen, die mit hellblauen Blüten gerne gepflanzt werden.

Quellen:
  • Pflanzenreich - Höhere Pflanzen 2 - antiqaurisch
  • Wikipedia und folgender Link mit einem schönen Foto einer Blüte


In Funchal sind viele Gewächse sorgfältig beschriftet.

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